Prolog, 22. Februar 2019: Auf nach Hamburg!

Jede gute Rallye beginnt mit einem Prolog – man muss sich ja schließlich warmfahren. Einen Tag vor dem offiziellen Start auf dem Hamburger Fischmarkt satteln wir deshalb zu Hause unsere schwedischen Stahlrösser und brechen auf in Richtung Norden.
Da alle drei Autos von unterschiedlichen Orten aus losdüsen, avanciert dieses Unterfangen zu einer regelrechten Sternfahrt: Barney und Stefan starten vom Bodensee, Tanja und Lars von der Alb und Marci fährt von Augsburg aus nach Stuttgart – wo er dankenswerter Weise mich einsammelt. Am Feuchtwanger Kreuz soll die Zusammenkunft stattfinden – wir wären aber nicht wir, wenn wir diesen vorab gefassten Plan nicht in Nullkommanix wieder über den Haufen werfen würden. Denn weil Marci und ich in Stuttgart noch ein wenig kosmetisches Feintuning an unserem Boliden vornehmen (aka mittels Aufklebern und weißen Klebezierstreifen die gröbsten Lack-Malheurs kaschieren) und es noch ein paar andere nicht eingeplante Zeitbremsen abzuarbeiten gilt, verspätet sich unsere Abfahrt derart, dass wir auf den Umweg von Stuttgart nach Feuchtwangen verzichten.


Als neuen Treffpunkt wählen wir Würzburg, und tatsächlich trudeln alle drei Autos – trotz Stau auf allen Wegen – um Punkt 16 Uhr auf dem anvisierten Rastplatz direkt an der A7 ein.
Soweit, so gut – vor uns liegen aber noch mindestens sechs Stunden bis Hamburg. Und in zwei Stunden beginnt dort oben die Vorstart-Party. Also schießen wir mit Vollkaracho von dannen, halten nur zum Tanken und hoffen, dass wir von der Fete wenigstens noch ein paar Reste abkriegen.
Die Fahrt selber verläuft entsprechend ereignislos – während wir unterwegs mehrfach die deutschen Autobahnen verfluchen, die streckenweise nur aus Baustellen und Staustellen zu bestehen scheinen. Wer braucht da eigentlich noch „freie Fahrt für freie Bürger“?


Trotzdem erreichen wir um 22 Uhr endlich den Fischmarkt, parken unsere Volvos am Elbufer, staunen über die taghell beleuchteten Riesenkräne (und Riesenkähne) am Hamburger Hafen und marschieren dann schnurstracks zum Braugasthaus „Überquell“. Da ist auf der Startparty zwar tatsächlich nur noch ein versprengtes Häufchen anzutreffen, das Craft Beer schmeckt eher semi-lecker und die erhoffte Pizza bleibt uns auch verwehrt, dafür kommen wir direkt mit ein paar Vertretern des Veranstalters ins Gespräch. Die Konversation zwischen Nordlichtern und Schwaben birgt allerdings, wie man sich denken kann, ein paar sprachliche Klippen – vor allem wenn man wie Lars sich weigert, auch nur den Versuch zu unternehmen, sich allgemeinverständlich auszudrücken. Aber was soll’s, wir haben alle was zu Lachen und wir bleiben im Gedächtnis – mehr wollen wir sowieso nicht mehr reißen heute.


Gegen 1 Uhr verlassen wir die Party – und nutzen die Vorzüge der Großstadt aus: Auf der Reeperbahn schmeißen wir uns im Steakhaus noch nen Happen argentische Rinderhüfte in den Rachen, trinken noch semi-leckrereres Bier und rücken schließlich um kurz vor 2 in unsere rollenden Kojen ein. Die erste Nacht im Auto – Außentemperatur 0 °C. Wir fangen gemächlich an – und freuen uns auf den Start morgen Vormittag!

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